Rockband Rage

Die frühen Jahre


Rage (auf deutsch: Wut) gehören zu den Urgesteinen der deutschen Bands, und sind nach ihrem über dreißigjährigen Bestehen aus der Metal-Szene nicht mehr wegzudenken. 1984 zunächst unter dem Namen „Avenger“ gegründet, musste der Bandname ein Jahr später aufgrund einer bereits bestehenden gleichnamigen Band aus England, umbenannt werden. Dies tat der Band, inzwischen mit den Neuzugängen Jörg Michael als Ersatz für Jan Yildiral, sowie dem neuen Sänger und Bassisten Peter „Peavy“ Wagner, jedoch keinen Abbruch, vielleicht führte diese Umbenennung in den kurzen, aussagekräftigeren Namen sie sogar noch schneller auf den Metal-Olymp…

Westfälischer Power-Metal erobert die Welt


Mit ihren regelmäßig erscheindenden Studioalben, sowie zahlreichen veröffentlichten EPs und Compilations entwickelte sich die Band mit ihrem einzigartigen Stil stetig weiter. Rage tourte Anfang der 90er Jahre bereits mit bekannten Bands wie „Running Wild“ und „Motörhead“, und wurde in Deutschland schon seit ihrem Release „Perfect Man“ im Jahr 1988 hart gefeiert. Der internationale Durchbruch gelang Rage schließlich 1992 mit dem Album „Trapped!“, unter anderem in Japan, wo eine Tour noch im selben Jahr folgte. Anfangs eher im Bereich Speed-Metal anzusiedeln, wurde der Sound der Kombo ab 1993 mit dem erneut sehr erfolgreichen Album „The Missing Link“, vorübergehend düsterer.

Metal goes Klassik


Großes OrchesterNach diversen Neubesetzungen innerhalb der Band wagte Rage 1996 als Pionier mit der bis dato für deutsche Metalacts völlig ungewöhnlichen Veröffentlichung eines Klassik-Albums, ein Experiment, welches anschließend im selben Jahr erfolgreich auf diversen europäischen Festivals live performed wurde. Auf ihrem dreizehnten Studioalbum „XIII“ wurde die Kollaboration mit dem Lingua Mortis Orchestra weiter fortgesetzt, welches wiederum große Erfolge in den Charts feierte. Mit Platz Nummer 272 im Buch „The 500 Greatest Rock And Metal Albums Of All Time“ des Rock Hard Magazines kann „XIII“ als wahrer Meilenstein der Bandgeschichte betrachtet werden. Die Zusammenarbeit mit dem Lingua Mortis Orchestra wurde auch auf dem folgenden Album „Ghosts“ beibehalten, das wie sein Vorgänger auf dem BMG-Label GUN Records veröffentlicht wurde.

Der Rage-Sound im Kino


Im Jahr 2001 gelang der Metal-Kombo mit dem Song „Straight to hell“, einem Stück der Platte „Welcome to the other side“, ein ungewöhnlich kommerzieller Erfolg durch die Veröffentlichung auf dem Soundtrack des erfolgreichen deutschen Kinofilms „Der Schuh des Manitu“. Auch in Herbigs „(T)Raumschiff Surprise – Periode I“ wurde das Metalriff der Band vertont, und wurde seitdem auch mehrfach vom Gastgeber Stefan Raab als Einspieler bei seinen Fernsehshows eingesetzt.

Live-Material vom Feinsten


Live-Auftritt in KonzertNach einer erneuten Umbesetzung der Band, die nun aus Peter „Peavy“ Wagner, Victor Smolski und Mike Terrana bestand, performte Rage 2001 unter anderem auf dem legendären Wacken Festival, wo sie ihr neues Album „Welcome to the other side“ präsentierten. Es folgten weitere Touren 2002 und 2003 mit großen Namen der Szene wie „Primal Fear“ und Helloween. Im Jahr 2004 feierten Rage ihr 20jähriges Bestehen, und nahmen in diesem Zusammenhang im November ein mehrstündiges Konzert mit den bekanntesten Songs der bisherigen Bandgeschichte auf, welches unter dem klangvollen Namen „From The Cradle To The Stage“ als Doppel-Livealbum mit Bonus-DVD veröffentlicht wurde.

Erneut waren personelle Umstrukturiereungen innerhalb der Band unumgänglich, da die musikalischen Interessen der einzelnen Mitglieder inzwischen nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden konnten. Der Drummer Mike Terrana wurde durch André Hilgers, den früheren Drummer der Band Axxis, ersetzt. Nachdem die neue Formation 2007 auf Europatournee mit dem Minsker Symphonieorchester Belarus war, nahm die Band im August ihre Show auf dem Wacken Festival auf, die später als Bonus-DVD zur Platte „Carved in stone“ herausgebracht wurde.

Ungewohntes Terrain und altbekannte Klänge


Nachdem Rage 2008 in der deutschen Fernsehshow „TV Total“ mit Stefan Raab zu Gast war, vertrat sie im Februar 2009 sogar ihr Bundesland NRW beim von Raab moderierten Bundesvision Song Contest, und belegte dort mit dem Song „Gib dich nie auf“ immerhin den dritten Platz. Das einundzwanzigste und bisher letzte Studioalbum „21“ wurde Anfang 2012 veröffentlicht, welches, wenn auch mit kurzen Abstechern in Richtung Death-Metal, ähnlich wie das Album „Carved in stone“ von 2008, eher im Stil der früheren Veröffentlichungen der Band gehalten ist.

Die neue Formation


Aufnahme in TonstudioSeit 2015 besteht die aktuelle Rage-Besetzung aus Peter „Peavy“ Wagner als Leadsänger, Marcos Rodriguez an der Gitarre, sowie dem Venezuelaner Vassilos „Lucky“ Maniatopulus an den Drums. Beide neuen Mitglieder sind seit ihrer Kindheit große Rage-Fans, und wurden nach akribischer Suche und zahlreichen unpassenden Bewerbungen anderer Musiker, von Peavy dazu ermutigt, der Band beizutreten. Die EP „My Way“ ist seit Januar 2016 auf dem Markt, pünktlich zur Europatour der Band, auf der sie zusammen mit den altbekannten Metalheads von Helloween unterwegs sind.

Vorfreude


Das dazugehörige Album „The Devil Strikes Again“ wird voraussichtlich am 10. Juni 2016 veröffentlicht, und wird von Metalfans aus aller Welt bereits mit Spannung erwartet. Der im Vorfeld veröffentlichte Trailer mit Sequenzen aus Interviews der Bandmitglieder und ausgewählten Hörproben der kommenden Titel, überzeugt bereits mit aggressiven Gitarrenriffs gepaart mit powervollen Melodien und Vocals, die den ursprünglichen Spirit von Rage eindeutig wiederaufgreifen. Vertrauen wir der Aussage der Band selbst über ihr neues Album: „Something you cannot explain with words“ , so werden Metal-Fans sicherlich auf ihre Kosten kommen, und Rage legen mit ihrem 22sten Studioalbum einen weiteren Meilenstein der Metal-Geschichte.

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